
Früher war die Natur für mich vor allem Kulisse: schön, beruhigend, aber oft selbstverständlich. Erst 2020, als ich meine Kamera häufiger in die Hand nahm, hat sich das geändert. Aus anfänglicher Neugier wurde eine Leidenschaft, die meinen Blick auf die Welt grundlegend verändert hat.
Durch die Fotografie habe ich gelernt, genauer hinzusehen. Plötzlich fiel mir auf, wie viel im Kleinen geschieht – wie vielfältig die heimische Fauna ist, wie faszinierend Insekten, Vögel oder Pflanzen wirken können, wenn man ihnen wirklich Aufmerksamkeit schenkt. Was früher leicht an mir vorbeigegangen wäre, ist heute oft das Zentrum meiner Bilder.
Besonders die Moore vor meiner Haustür sind für mich zu einem Ort geworden, an dem sich diese Haltung zeigt. Dort ist die Natur still und gleichzeitig voller Dynamik: Licht verändert sich in Sekunden, Nebel zieht auf, ein Tier taucht unerwartet auf. Genau in diesen flüchtigen Momenten liegt für mich die Magie der Fotografie.
Und immer wieder zieht es mich auch ans Meer. Während das Moor mich erdet, fordert mich die Nord- und Ostsee heraus – mit Weite, Wind und Bewegung. Beide Orte spiegeln sich in meinen Bildern wider und prägen meinen Blick.
Heute bedeutet Fotografie für mich, nicht das Perfekte festzuhalten, sondern das Echte. Meine Bilder sind Einladungen: innezuhalten, genauer hinzuschauen und die Natur mit neuen Augen zu sehen.